Vom 12. bis 15. November fand in der Nähe von Kopenhagen das European Triode Festival statt. Zuerst einmal mein Dank an die Veranstalter für die gelungene und gut organisierte Veranstaltung. Vielen Dank für die Mühe, die Ihr Euch gegeben habt!
Leider fanden am Freitag die schrecklichen Anschläge in Paris statt, die wohl keinen unbeinflußt liessen. Ich selbst war ausgesprochen betroffen insbesondere auch von den leider anzunehmenden Folgen – solche Anschläge verändern eine Gesellschaft und erzeugen weniger Freiheit für alle und leider auch mehr Agressionen.
Wie üblich brachte ich meinen kleinen Messplatz mit, der erfreulicher Weise wieder viel genutzt wurde.
Zusätzlich hatte ich auch meinen neu entwickelten Tonarm zu Demonstrationszwecken dabei:
Der Konstruktionsansatz dazu ist folgender: Jegliches Spiel in Lagern beeinträchtigt die Wiedergabe, was im Grunde ein Nachteil aller kardanisch aufgehängter Tonarme ist. Die Lösung dieses Problems ist ein Einpunkt gelagerter Tonarm. Diese Tonarme haben aber andere Probleme: Sie neigen zu unstabilem Azimuth oder sie können Plattenverwellungen nicht ohne eine Änderung des VTA folgen, wenn das Gewicht unterhalb des Drehpunktes wirksam ist. So baute ich einen luftgelagerten Drehtonarm: In der Mitte eines Luftlagerpads befindet sich die Lagerachse. Auf dieser befindet sich eine Keramikkugel die in einer Lagerpfanne geführt wird. Diese Lagerpfanne befindet sich in der Edelstahlscheibe die auf dem Photo gut zu erkennen ist. Der Luftspalt zwischen Luftlagerpad und dieser Scheibe beträgt 10µm. Damit ist einerseits ein physikalischer Kontakt zur Ableitung von Schwingungsenergie gegeben, andererseits hat das Lager sehr wenig Reibung und ist spielfrei und lagestabil. Die vertikale Lagerung erfolgt über zwei Stahlachsen mit Keramikkugeln die ebenfalls in Lagerpfannen laufen. Auch diese Lagerung ist spielfrei. Das Tonarmrohr besteht aus Titan und ist noch zusätzlich mit einem Carbonrohr und einer Zwischenlage aus Silikon bedämpft. Die Headshell stammt von Acoustical Systems und ermöglicht die Einstellung von Azimuth und VTA. Die Geometrie ist so ausgelegt, daß der Arm statisch und dynamisch ausbalanciert ist.
Zum Vermeiden von Übersprechen werden kanalweise getrennte 4-polige Litzen verwendet, die in der Nähe des Tonarms an das Tonarmkabel angeschlossen werden. Dies ermöglicht ein steifes und niederohmiges sowie gut geschirmtes Tonarmkabel für die Hauptstrecke derr Übertragung einzusetzen.
Das in allen Aspekten, inklusive der Tonarmbasis angewendete Grundprinzip ist, für die beim Abtastvorgang entstehenden Schwingungen einen definierten Pfad für die Ableitung bereit zu stellen. Reflexionen oder Resonanzen werden durch Materialauswahl und Aufbau soweit wie möglich verhindert.
Diesmal standen einige Anlagen da, die mir schon gut gefallen haben! Mein Respekt, all das Material herbeizuschaffen!
Diese Anlage wurde für den shootout der Netzteile verwendet.
Die Netzteile für den shootout wurden sehr professionell durchgemessen:
Richtig schöne Endstufen gab es natürlich reichhaltig:
Wie üblich spielte Freitag Abend auch eine Band:
Es gab auch sehr witzige Bastelprojekte – hier ein Beispiel:
Viele schöne Vintage-Geräte und Eigenkostruktionen gab es in Massen! Zwei Beispiele:
Dies war das Netzteil, mit dem ich mich am shootout beteiligte:
Wer noch mehr über´s ETF 2015 erfahren möchte, dem kann ich nur den Blog von Thomas Mayer empfehlen:
http://vinylsavor.blogspot.de/2015/11/live-from-denmark-etf-2015-part-1.html