Neue Füße für Lautsprecher

Ich hatte ja schon in meinem Beitrag zur High End 2019 geschrieben, dass ich mal wieder neue Füße bauen wollte. Inspiration hatte ich mir ja geholt.

Aber ich muss etwas weiter ausholen: Was haben die neuen Füße mit Wacken zu tun? Als ich vor zwei Jahren in Wacken – dem herrlichen Festival war, war es recht feucht, um es mal ganz milde auszudrücken. Hier auf dem Bild sieht man meine Standposition, ca. 185 m von der Bühne entfernt. Ich stand auf einem winzigen schlammigen Hügel- so schlammig, dass meine Füße eingesunken sind und ich sie alle paar Minuten wieder rausziehen musste. Was mich aber sehr beeindruckte und verblüffte: Ich konnte im Boden deutlich die Vibrationen vom Bass spüren!!! Bei der Entfernung und durch nasses Erdreich!

Schlussfolgerung: Vibrationen, gerade im Bass-Bereich kann man nicht sinnvoll bedämpfen.

Welche Aufgabe haben nun Füße für einen Lautsprecher? Nun erst mal soll der Lautsprecher stabil stehen, ohne, auch im mikroskopischen Bereich zu „wackeln“ und dann sollte natürlich die Schwingungsenergie die im Lautsprecher, bzw. dessen Gehäuse vorhanden ist möglichst schnell und vollständig abgeleitet werden.

Gerne nimmt man hierfür Spikes.

Ich habe mal Messungen mit Mikrophon und FFT-Analyzer gemacht:

Hier ist erst einmal der Grundgeräuschpegel im Labor: Links 50 Hz und Harmonische von Trafos, rechts der kleine Spike ist der Lüfter vom Laptop.

Hier ist das Resonanzverhalten eines normalen 40 mm langen Messing-Spike:

Ganz deutlich ist die Materialresonanz zu sehen

Hier ist das Resonanzverhalten eines herkömmlichen Gerätefußes von einem namhaften Hersteller, recht gut gemacht und nicht ganz billig. Setze ich auch selbst gerne ein, bringt auch klanglich eine Verbesserung. Man sieht bei Anregung ein recht breites Spektrum, aber ohne gravierende Resonanzspitzen.

Und hier ist das Resonanzverhalten von unserem neuen Fuß! Noch mal deutlich weniger!

Wie wird dies nun erreicht?

Im Grunde muss man nur den richtigen Mix aus Materialien finden! In der Edelstahlhülle des Prototypen steckt der eigentliche Dämpfer, ein Mix aus verschiedenen Materialien.

 

Hier die Messung mit entsprechendem Messgerät und Koppler:

 

Der Trick ist, eine extrem hohe Schallgeschwindigkeit im Material zu erzielen! Normaler Stahl hat eine Schallgeschwindigkeit von 5420m/s. Der von uns gebaute Fuß hat vom Lautsprecher zum Boden eine Schallgeschwindigkeit von 27696m/s Damit „sieht“ der Schall nur einen Fuß, der, wäre er aus Stahl, nur 13,49 mm lang wäre, Eingebaut unter dem Lautsprecher ändert sich nicht viel, dann sind es 13,56mm. Damit nun selbst auf diesem kurzen Stück keine Resonanzen auftreten können, ist die virtuelle Länge des Fußes von unten nach oben nur 7,64 mm. Hin- und rücklaufender Schall trifft also auf unterschiedliche Bedingungen und es können so viel schlechter Resonanzen entstehen!

Hier die Messungen der virtuellen Höhe:

Und hier die Messung direkt am Lautsprecher:

Ich habe es mir natürlich bei mir angehört: Der Zugewinn an Auflösung, Präzision und Räumlichkeit ist deutlich hörbar!

Auf Kundenwunsch baue ich so etwas natürlich auch!

 Durchmesser: 100mm

Höhe: 86 mm

Auflagefläche oben: Durchmesser 80 mm

Gewicht, pro Fuß: 3,1 kg

Nein und ganz billig sind die Teile nicht!

 

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