Aktuelle Reparaturen

Es gibt Reparaturen, die einfach Spaß machen: Hier hatte ich einen Verstärker „The Fisher X-1000“ zur Reparatur. Klang nicht mehr besonders und machte „komische“ Geräusche. Im Prinzip alles ganz simpel – nach 50 Jahren (1) eingetrockneten Kondensatoren tauschen, Kontakte reinigen und die ebenfalls alten verbrauchten Röhren tauschen.

Ok es ist kein puristisches „High-End-Gerät“ eher ein integrierter Verstärker mit diversen Beeinflussungsmöglichkeiten – der „Space Enhancer“ z.B. ist ein guter alter Federhall.

Wenn man sich ansieht, wie liebevoll das Gerät aufgebaut ist – z.B. alle Vorstufenröhren mit Aluminium-Bechern abgeschirmt – alles mit kürzesten Signalwegen Point to Point verdrahtet.

Im ersten Moment sieht das Gerät von innen voll und chaotisch aus… voll ja, chaotisch nein! In die Schaltung habe ich mich schnell hineingefunden.

Nach Instandsetzung von den Messwerten her auch nicht übel!

Solche Geräte sind schön und erhaltenswert!

 

Es gibt auch Reparaturen, die weniger Spaß machen. Da hatte ich ein Pärchen Audio Research M-300 Monoblöcke.

Eine sollte defekt sein und repariert werden. Eine der Endröhren hatte einen Durchschlag – Röhre kaputt, ein paar Widerstände dieser Röhre abgebrannt, Sicherung defekt. Im Grunde einfach.. dann schaltete ich den zweiten Monoblock an, der ja funktionieren sollte – schon in der Stellung „stand by“ gab es ein wahres Feuerwerk in den Röhren, begleitet vom Prasseln der überlasteten Widerstände… Nun dann ging die Fehlersuche los: Varistoren zur Einschaltstrombegrenzung sind so heiß geworden, dass sie sich entlötet hatten. Die gesamte Schirmgitterversorgung war defekt – diverse Widerstände verbrannt, Dioden und Transistoren defekt. Und genau da fing das Problem an: Die Transistoren haben nur firmenspezifische Farbcodierungen, die eigentlichen Beschriftungen sind sorgfältig abgeschliffen! Mehrere Nachfragen bei Vertrieb und Hersteller waren nicht besonders hilfreich. Ich erhielt zwar ein paar Fehlersuchhinweise. Da stand z.B. die defekten Transistoren – Kennung „rot braun“ wären etwas unzuverlässig und sollten durch solche der Kennung „blau gelb“ ersetzt werden. Bei einem 34 Jahre alten Gerät natürlich nicht mehr lieferbar! Audio Research hatte keine vollständigen Unterlagen mehr. Sie nannten mir zwar 4 Transistortypen die vielleicht verwendet wurden, wussten aber selbst nicht, wo!

Zusätzlich wird die Sache noch dadurch kompliziert, dass man die Hauptplatine nicht einfach herausnehmen kann, da sehr viele Kabel angelötet sind…Die Platine ist doppelseitig mit Leiterbahnen versehen – aber ohne Durchkontaktierung – oder diese hat sich beim ersten Entlöten verabschiedet! Die Geräte wiegen ja 50 kg, lassen sich also auch nicht gerade einfach in die gewünschte Position drehen…

Das war viel Arbeit – jetzt laufen aber beide wieder!

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