Da mein sehr geschätztes My Sonic Lab Signature Gold zur Überholung nach Japan musste – Nein ich habe nicht den Nadelträger abgebrochen – das System hat ein Stück der Abdeckung verloren- brauchte ich schnell Ersatz.
Was lag da näher als ein System vom gleichen Entwickler – Yoshio Matsudaira auszuprobieren?
So bestellte ich ein Air-Tight PC-1 Coda. Ist schon mal sehr ansprechend verpackt!
Wie üblich baue ich Systeme erst mal von Geometrie und Auflagekraft richtig ein. Für eine grobe Voreinstellung wird Azimut und VTA messtechnisch optimiert. Hier erzielte ich deutlich bessere Ergebnisse als Michael Fremer von Stereophile:
Anlog Planet Sterophile Bericht Air Tight PC-1 Coda
Hier steht auch eine ausführliche Beschreibung des Systems!
Kanaltrennung war bei mir 29,8 /31,4 dB, was zwar nicht überragend, aber doch gut ist. Mit der Abtastung hatte ich kein Problem: 75µm bei 2,1 g. Vom Einbau her ein angenehmes System mit seinen geraden Kannten. Der Nadelträger ist sehr filigran und bei der Einstellung etwas schwierig zu sehen – geht aber mit guter Beleuchtung problemlos.
Die Resonanz lag mit meinem Tonarm bei 9 Hz mit 4 dB Überhöhung – passt. Frequenzgang und Pegelgleichheit auch einwandfrei.
Das System war neu, benötigte also etwas Einspielzeit. Die charakteristischen Eigenschaften waren aber sofort hörbar: Zuerst fällt auf, wie realistisch und natürlich das System wiedergibt. Will es mal so beschreiben: Wenn man bei einem kleinen Festival ist und die Band spielt auf einer Bühne Klasse „Lkw-Anhänger“ dann hört man am Mischpult den beabsichtigten Sound in guter Qualität. Geht man aber ganz nah an die Bühne, so dass die PA-Lautsprecher nicht mehr dominieren, hört man den direkten Klang der Instrumente – Schlagzeug, Percussion, E-Gitarren mit Verstärker, etc. Das ist dann viel direkter und natürlicher, befreit von den Artefakten der PA. So ähnlich ist die Wirkung von dem Air Tight PC-1 Coda.
Ich vermute mal, das liegt daran, dass sowohl Einschwing-als auch Auschwingvorgänge gleichartig und exzellent wiedergegeben werden. Habe ich in der Form noch nicht so gut gehört! So als Anhaltspunkt: Die Dynamik und Auflösung eines Lyra Atlas kombiniert mit dem Mitteltonbereich eines Koetsu Platinum Onix! Also nicht überanalytisch, aber trotzdem hochauflösend. Wunderbare Mitten und Stimmen, aber nicht zu „weich“
Die Dynamik, sowohl im Micro, wie im Macro-Bereich ist ausgezeichnet.
Im Vergleich zu dem My Sonic Lab Signature Gold ist die Räumlichkeit anders: Beim My Sonic Lab hatte ich das Gefühl, mein etwas kleiner (25m²) Hörraum wäre plötzlich mindestens doppelt so groß – egal, welche Platte ich auflegte. Beim Air Tight PC-1 Coda ist ein großer Raum vorhanden, wenn er auch auf der Aufnahme ist – sonst eben nicht.
Systeme dieser Preisklasse sollten alle eine ausgezeichnete Performance haben. In manchen Bereichen gibt es dann Unterschiede und hier entscheidet im Grunde dann der persönliche Geschmack!
Das Air Tght PC-1 Coda ist noch nicht einmal völlig eingespielt (ca. 30 von den empfohlenen 40 Stunden) und legt somit immer noch zu. Ich bin mal wieder begeistert!
Wenn das My Sonic Lab Signature Gold von der Überholung zurück ist, werde ich die beiden mal ausführlich vergleichen. Nach derzeitigem Stand: Beides heraustagende Systeme – könnte auf Anhieb nicht sagen, welches von beiden mir besser gefällt!