Ich hatte ja letztens über meinen neuen Subwoofer berichtet:
Nun, am Anfang betrieb ich ihn noch mit meiner alten Endstufe, also beide Chassis parallel.
Die Endstufe war Eigenbau, Standard MOS-FET Ausgangsstufe, vernünftiges Netzteil, nichts Besonderes. Nun wollte ich natürlich auch hier noch etwas mehr herausholen: Also zwei Monoblöcke mit der Grundanforderung sollten so etwa 200W an 8 Ohm, 400 Watt an 4 Ohm und 800 W an 2 Ohm leisten können, also in erster Linie Strom bereitstellen können. Im Grunde gibt es nur eine Oktave zu übertragen – von 20 Hz – 40Hz, also kam ein Transistor-Verstärker in Frage.
Da habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, was da gut funktionieren könnte: CH-Precision, Soulution, Dart Zeel , Pass labs , Accuphase, kam mir da erst mal in den Sinn. Da gäbe es bestimmt passende Mono-Blöcke – anschließen und passt alles bis auf den Preis!
Alles was vom Preis her noch akzeptabel wäre hat mir rein technisch nicht gefallen, oder hätte überarbeitet werden müssen – habe da mal so angesehen, was gebraucht angeboten wird.
Aber hier standen noch zwei alte Cabre Stradivari 2 Monoblöcke rum. Im Prinzip ordentlich aufgebaut und die Leistung stimmte auch. Was lag näher, als die für die Subwoofer Anwendung zu optimieren?
Eine Schwachstelle ist der Ausgang: Von den Kühlkörpern geht es über vernünftige nicht gesteckte(!) Kabel zur Platine. Von da dann über Leiterbahnen zum Ausgangs-Relais und noch einer Ausgangs-Schmelzsicherung! Das ist nicht optimal. Also habe ich direkte ordentliche 4mm² Kabel verlegt und das Ausgangsrelais überbrückt. Stattdessen kommt eine Schaltung zum Einsatz, die mir ein Freund zur Verfügung gestellt hat: Überwacht DC offset und Überlast (=Kurzschluss im Ausgang) , hat eine Einschaltverzögerung und schaltet mit sehr niederohmigen Leistungs-MOS-FETs. Schneller und niederohmiger als jedes Relais!
Die ganzen Leiterbahnen, die Versorgungsspannung führen habe ich noch mit 1,5mm² Silberdraht verstärkt.
Die ursprünglichen Siebelkos – laut Aufdruck von 1970(!) waren auch reif für den Austausch! Statt der ursprünglichen 10.000µF /80 V habe ich 33.000µF/100V richtig hochwertige und langzeitstabile Kondensatoren genommen.
Man beachte die unüblicken Kontakte!
Für die geforderte Aufgabe reicht der Umbau. Für einen „full range“ Einsatz müsste man natürlich weit mehr ändern!
Beim ersten Anhören kam das, was ich erhofft hatte: Präziser, druckvoller schneller Bass. Heute Morgen habe ich dann die Anlage eingeschaltet und wie üblich eine Weile gewartet, bis die sonst verwendeten Röhrenverstärker warmgelaufen sind. Als ich dann Musik hören wollte war eine der Cabre Endstufen aus und es roch (äh stank) nach Ampere…Also Fehlersuche: Die Endstufen haben ja eine Einschaltstrom-Begrenzung: Vorwiederstand vor der Primärseite vom Trafo, der nach kurzer Zeit von einem Relais überbrückt wird. Nun eins der Relais hatte wohl verschlissene Kontakte… Die Endstufen haben eine Ruhestromaufnahme von ca. 165 Watt (bedeutet, dass sie bis ca. 20 Watt im Class A Bereich laufen) Schaltet das Relais nicht richtig brennt der Widerstand ab. Na von der Netzversorgung habe ich keine Begrenzung, also raus damit! Im Vergleich zur Originalversion habe ich jetzt einen Innenwiederstand von nur noch 20% des Ursprungswertes.
Weil ich neugierig bin habe ich ein Peak-Meter mitlaufen: Bei älteren Platten komme ich auf maximal 2 x5 Watt Anzeige, bei neueren Produktionen können es auch schon mal 2 x 10 Watt in der Spitze werden. Damit bin ich also fast immer im Class A Bereich und für Impulse sind genug Reserven da!
Macht also genau was es soll ohne astronomische Kosten zu verursachen! Zeitwert der Original Endstufen ca. € 3500.- benötigte Teile ca. € 1000.- und natürlich Zeit für den Umbau!