„Drill Baby Drill“ (Aber für bessere Raumakustik!)

Ich habe hier ein wenig die Rauakustik verbessert. Zum Verständnis mal einige Grundlagen:

Hier findet man auch einen interessanten Artikel:

https://www.burosch.de/audio-technik/233-raumakustik-1-schall-reflexionen-nachhallzeit-hallradius.html

 

Die Schallgeschwindigkeit in trockener Luft bei 20°C beträgt 343,2 m/s. Daraus lässt sich die Wellenlänge für Audio Frequenzen recht einfach bestimmen: Schallgeschwindigkeit geteilt durch Frequenz ist die Wellenlänge.

Zum Beispiel:             40 Hz = 8,58 m

                                 100 Hz = 3,43m

                                1000 Hz = 34,3 cm

                               10000 Hz = 3,43 cm

Wenn sich nun eine stehende Welle bildet hängt das von den Raumabmessungen ab. An den Wänden kann sich die Luft ja nicht weiterbewegen, also ist hier ein Druckmaximum. Jeweils eine Viertel Wellenlänge davon entfernt ist ein Schnelle Maximum. Wenn man in der Gegend Absorber, also z.B. Akustikschaumstoff anbringt wird die Schallwelle verlangsamt und gebremst. Für die Frequenzen oben sollte also ein Absorber folgenden Abstand von der Wand haben:

                                   40 Hz = 2,14 m

                                 100 Hz = 85,7 cm

                                1000 Hz = 8,57 cm

                               10000 Hz = 0,85 cm

Bei den niedrigen Frequenzen funktioniert das rein von den Raummaßen eher nicht!  Bei mittleren und hohen Frequenzen ist es auch praktisch umsetzbar. Ein z.B. 8 cm starker Absorber arbeitet über ca. 1000Hz einwandfrei, darunter nimmt die Wirkung immer mehr ab.

Bei niedrigen Frequenzen versucht man durch Lautsprecherplatzierung und die Einrichtung des Hörplatzes zu vermeiden, dass man im Maximum der stehenden Welle sitzt. Ist natürlich weder einfach oder perfekt: zwischen parallelen Wänden und Fußboden und Decke gibt es stehende Wellen – die Grundfrequenz und natürlich auch die höheren Vielfachen.

Es gibt verschiedene Ansätze die niederfrequenten stehenden Wellen in den Griff zu bekommen – Helmholzresonator (Im Grunde eine Lautsprecherbox, die aufgrund ihrer Konstruktion bestimmte Frequenzen absorbiert) verschiedene „Bass Traps“ und inzwischen auch aktive Lösungen.

Eine Lösung, die recht wenig verwendet wird sind Flächenabsorber: Befestigt man eine größere flexible Fläche vor einer Wand, gibt die unter dem Druck niedriger Frequenzen minimal nach. Damit besteht über die gesamte Fläche kein definiertes Druckmaximum mehr, die stehende Welle wird abgeschwächt.

Das wollte ich bei mir auch einmal ausprobieren: Die Rückwand meines Hörraums ist über die ganze Fläche mit 8 cm Akustikabsorbern versehen. Davor ein sehr luftdurchlässiger Stoff aus optischen Gründen. Funktioniert recht gut! Wer mich kennt, weiß ja, dass ich Katzen habe – ein Kater hört sogar sehr gerne Musik mit mir. Nur wenn die Katzen rein oder rausgehen, krallen sie gern mal an Tür oder Türstock – häufig mit dem Resultat, dass sie auch den Stoff herunterziehen. Da wollte ich Abhilfe schaffen, die wenn möglich auch noch akustische Vorteile bringen sollte.

Hier sieht man gut die Krallen-Spuren nach etwa 16 Jahren…

Da kam mir die Idee mit den Flächenabsorbern: Den ursprünglichen Akustik-Schaumstoff habe ich beibehalten. Auf die Tür kam ein entsprechender Holzrahmen, auf den Türstock ebenfalls. Auf diesen Rahmen montierte ich gelochte Plexiglasscheiben mit 4 mm Stärke. Das funktioniert dann als Absorber/Diffusor. Die deutlichste stehende Welle bei ca. 40 Hz konnte ich so um fast 30 % reduzieren! Das hört man natürlich!

Es gibt natürlich solche Absorber Paneele auch fertig – für all die, die sich nicht die Arbeit machen wollen! Ich wollte aber eine maßgeschneiderte Lösung und habe zum Glück auch eine Standbohrmaschine… Hat aber schon einige Zeit gedauert!

Als Denkanstoß oder zur Nachahmung!

Ach ja, da ich mit einem Trump Kommentar angefangen habe….Einen „Golf von Kühlingen“ gibt es hier neuerdings auch!

 

 

                 

 

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