Hubraum!

 Was mich persönlich immer wieder weiter bringt, ist wenn erfahrene Hörer hier konstruktive Kritik äußern! Gerade Außenstehende setzen ja auch andere Schwerpunkte und/oder haben andere Hörgewohnheiten. Man selbst gewöhnt sich an Schwachstellen und Fehler und wird da richtig betriebsblind!

So war letztens mein Freund I. hier. Er suchte sich gezielt bestimmtes Musikmaterial aus – da kam dann schnell der Kommentar: „Irgendwie stimmt Dein Bass nicht, hört sich komprimiert an. …“ I. selbst hört mit einem ausgesprochen ausgefeilten System und großen Subwoofern. Da war seine Kritik nur zu berechtigt! Danke dafür!

So richtig deutlich trat der Fehler dann noch auf, als ich meine neuen Supertweeter einbaute.

Also ging es ans messen und überlegen was ich verbessern könnte! Rein messtechnisch habe ich an meinem Hörplatz einen raumbedingten Notch bei 40 Hz… Ich hatte ja schon einen Subwoofer ein Focal 15K8711, 15“, Kevlar Membran, 91 dB/1W/1m bei ca. 100 Hz, eingebaut in ein 200l Bass Reflex-Gehäuse. Ursprünglich mal als Ergänzung zu einem Nachbau der Focal Utopia Diva gebaut. Mit meinem jetzigen System konnte der einfach nicht mithalten – entweder man hörte ihn nicht, oder der Bass wurde unkontrolliert und schwammig.

Von I. kam dann der schöne Tipp, ich sollte doch mal einen JBL 4642A Subwoofer probieren – 2 x 18“ Chassis, Wirkungsgrad 101dB/1W/1m in 500l Bassreflex-Gehäuse. Diese Subwoofer sind für Kinos gebaut und erfreulich preisgünstig.

Es gibt ja viele „wohnzimmer-taugliche“ Subwoofer – meist geschlossene Gehäuse, relativ kleine Bässe, extremer Hub und Leistungsverbrauch. So etwas wollte ich auf keinen Fall! Nein viel Membranfläche und wenig Hub ist der richtige Weg! Also ging es a einen kleinen Umbau: Erst mal musste der Alte Subwoofer raus. Am Stück hätte ich den nicht aus meinem Hörraum herausbekommen, ohne im Flur dahinter Schränke abzubauen. Also Rückwand abmontieren …

Dann der beherzte Griff zur Kettensäge!

Zum Glück war am nächsten Tag hier Sperrmüll-Abfuhr!

Recht schnell kam der JBL4642A hier an. Ok es gab ein paar Punkte, die ich gleich verbessern wollte:

Anschluss-Klemmen und Innenverkabelung war so gar nicht nach meinen Vorstellungen. Das ließ sich aber schnell ändern. Die intern verlegten Kabel habe ich noch mit Schaumgummi umwickelt, damit sie im Gehäuse nicht klappern können. Auch die Außenwände waren mir etwas zu dünn, obwohl sie intern gut verstrebt sind.

So kam auf das Gehäuse erst einmal eine 1mm Neopren-Folie und dann zugeschnittene 3cm Granitplatten.

Das Ganze mit Spanngurten richtig festgezogen. Das Gehäuse ist ruhig!

Nach meiner Erfahrung sind große reflektierende Flächen zwischen den Lautsprechern nicht optimal. So wurde die Front mit Akustikschaumstoff versehen.

Die Steigerung war höchst beachtlich: Ein viel natürlicher, realistischer Bass, mehr Räumlichkeit – Einfach viel mehr das Gefühl von echten Instrumenten die spielen. Begrenzen tut der Bass bestimmt nicht – z.B. die Explosion bei Roger Waters / Amused to death….da merkt man welche Dynamik auf der Platte ist! Gemessen am finanziellen und zeitlichen Aufwand eine sehr beachtliche Steigerung!

Dadurch, dass der Subwoofer hinter meinen Hauptlautsprechern steht und mit entsprechender Einstellung der Phase, ist der häßliche Notch bei 40 Hz auch fast weg!

Zur Nachahmung empfohlen.

Noch zum Vergleich zum alten Focal-Chassis…

Kommentare sind geschlossen.