Acoustical Systems Palladian – ein ausgezeichneter Tonabnehmer!

English language translation follows at bottom of German language text.

Gerade was Tonabnehmer angeht, bin ich immer wieder neugierig, was alles so zu erreichen ist! Klar, die Top-Abnehmer sind inzwischen alle richtig teuer geworden. Die gute Nachricht ist aber – hat man einen namhaften, erfahrenen Hersteller, bekommt man auf jeden Fall ein ausgezeichnetes System. Ich nenne hier nur die Hersteller, die ich selbst mit sehr guten Resultaten ausprobiert und ausführlich gehört habe: Lyra ( Atlas, Atlas Lambda SL, Etna, Etna Lambda SL), Koetsu (Urushi, Onix Platinum), My Sonic Lab (Signature Gold), Air Tight (Coda) Audio Note/Kondo (IO) und jetzt eben das Acoustical Systems Palladian. Alle diese Tonabnehmer erfüllen Ihre Aufgabe einwandfrei und haben hohe Serienkonstanz und Qualität. Natürlich habe ich noch weit mehr teure Tonabnehmer entweder in der eigenen Anlage oder zumindest unter aussagekräftigen Bedingungen gehört, die mir persönlich nicht gefallen haben. Diese nenne ich aber ganz bewusst nicht – gehören wohl in die Rubrik: „hat nicht gepasst“. Und natürlich bin ich noch auf einige Tonabnehmer neugierig, die ich noch nicht gehört habe, aber für vielversprechend halte.

Und alle diese Tonabnehmer klingen unterschiedlich! Was einem dann besser oder eben weniger gefällt, ist eigentlich rein subjektiv und hängt von bevorzugtem Musikmaterial, Raum, Hörgewohnheiten und natürlich der Charakteristik der eigenen Anlage ab. Meine später folgende klangliche Beschreibung basiert also auch auf diesen subjektiven Faktoren und ich möchte es nicht als „besser oder schlechter“ verstanden wissen!

So vor einer Woche kam hier ein flammneues Acoustical Systems Palladian hier an:

Acustical Systems Palladian

Einen Testbericht mit der Beschreibung des Systems findet man hier:

Acoustical Systems Palladian Test

Acoustical Systems Palladian Test

 

Die Verpackung ist sehr wertig und praxisgerecht. Macht schon beim Auspacken Freude. Nadelschutz ist auch dabei – in guter Ausführung!

Der Tonabnehmerkörper ist ausgesprochen wertig und präzise gefertigt. Was mir besonders gut gefällt sind die definierten Auflageflächen für den Headshell-Kontakt. Das bringt auch klanglich immer noch eine kleine Verbesserung, während eine lieblos gefertigte, nicht mal plan geschliffene große Aluplatte, wie z.B. beim DS-Audio W3 schon mal Potential verschenkt. Das Gehäuse selbst ist aus gehämmertem Titan – eine ausgezeichnete Lösung!

Die Nadel scheint präzise in den Nadelträger eingepresst zu sein – auf jeden Fall keine übermäßigen „Klebstoffhaufen“. Sieht alles schon mal sehr positiv aus.

Dadurch dass die Nadel gut sichtbar nach vorne aus dem Gehäuse ragt, ist sie zwar etwas „gefährdeter“ aber dafür ist der mechanische Einbau viel einfacher. Da ja ein guter abnehmbarer Nadelschutz zum Lieferumfang gehört eine für mich angenehme Lösung!

Entsprechend einfach ging der mechanische Einbau vor sich: Grundeinstellung mit der Acoustical Systems Schablone und Nachkontrolle mit einer ausgedruckten Schablone, die mittels Template Generator erstellt wurde. Somit habe ich zwei Kontrollpunkte, um sicher zu sein, dass bei der mechanischen Grundeinstellung kein Fehler gemacht wurde.

Nachdem das System mechanisch richtig justiert wurde erfolgt bei mir die messtechnische Einstellung. Hierbei versuche ich die besten Werte für Kanaltrennung zu erreichen und gleichzeitig die geringsten Werte für THD und Intermodulationsverzerrungen. Auch dies ging aufgrund der Fertigungsqualität zügig voran. Ich habe schon Systeme in dieser Preisklasse erlebt, bei denen die optimale Azimut-Einstellung des Systems ein Verdrehen um mehr als 2° erforderte! (Nicht eines der am Anfang genannten Systeme!). Auch die Einstellung des Zenit-Winkels erforderte nur minimale Korrekturen. Diese Einstellung mache ich übrigens grundsätzlich 2-mal – Einmal beim ersten Einbau und dann nach einer Woche, wenn das System eingelaufen ist.

Was ist mir bei den ausführlichen Hörtests aufgefallen? Zuerst mal eine herausragende räumliche Wiedergabe, sowohl in Breite als auch in Tiefe. Sehr deutlich hört man es z. B. bei Beatles – Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band – Originalpressung Parlophone. Da wandert bei ersten Stück der Ansager von rechts nach links und dann in die Mitte. Da ist genau jede Bewegung des Faders nachzuvollziehen. Auch bei anderen Stücken – Stimmen und Instrumente lassen sich präzise und scharf orten, sind räumlich genau abgegrenzt. In dem Bereich eines der besten Systeme, die ich je gehört habe!

Der nächste eindeutige Pluspunkt: Natürlichkeit und Realitätsnähe von Stimmen und Instrumenten. Besonders „Klangfarben“, also im Grunde ein- und ausschwingen sehr, sehr gut! Insbesondere weibliche Gesangsstimmen, Klavier und Saxophon konnten mich sehr überzeugen!

Genauso auf höchsten Niveau: Die Makrodynamik! „Fußwippfaktor“ inklusive – was bedeutet, dass das Timing auch richtig stimmt!

Damit sind schon mal einige ganz wichtige Bereiche der Wiedergabe vorbildlich erfüllt!

Nach meiner bisherigen Erfahrung neigen Systeme mit Aluminium-Nadelträger dazu etwas weniger genau in Details und Microdynamik wiederzugeben, im Vergleich zu solchen mit Bor-Nadelträgern. Das ist auch hier der Fall. Das Lyra Atlas Lambda SL löst einfach genauer und feiner auf. Das muss aber nicht unbedingt ein Vorteil sein. So werden mit dem Atlas einem gnadenlos die drastischen Unterschiede zwischen erstklassigen analogen Aufnahmen und weniger guten digital gemischten Aufnahmen oder Reissues vorgesetzt! Dieser Unterschied ist beim Palladian etwas geringer und macht neuere Aufnahmen eher genießbar.

Wo dass Palladian gegenüber dem Atlas etwas zurück liegt, ist der „Glanz“ in den Höhen und die sehr schnelle Wiedergabe von Transienten. Gerade bei Schlagzeug, z.B. die Hänge-Toms ist die Wiedergabe, entsprechende Aufnahme vorausgesetzt, sehr nah am Original!

Was man dabei auch beachten sollte: Ein „Standardeinbau“ der Systeme, also Geometrie mechanisch mit Schablone einstellen, Auflagekraft nach Herstellerangaben, Antiskating ebenso, System in allen Achsen waagrecht ausrichten, vielleicht noch VTA nach Gehör einstellen, könnte zu völlig anderen Ergebnissen führen! Ich mache ja noch eine akribische messtechnische Feineinstellung auf Minimum THD und Intermodulationsverzerrungen – was gewaltige Unterschiede machen kann!

Wenn ich einen Tonabnehmer ausprobiert habe, freue ich mich oft darauf, meinen ursprünglichen Tonabnehmer wieder zu montieren. Bei dem Palladian dachte ich – könnte ruhig länger hier laufen!

Mein Resümee: Das Palladium ist ein ausgezeichnetes System mit vielen echten Vorzügen – einfach zum Musik genießen. Das Lyra Atlas Lambda SL hat für meinen persönlichen Geschmack die etwas bessere Performance, aber eben nur bei ausgezeichnet guten, rein analog aufgenommenen Platten – sonst kann es auch schnell mal Aufnahmefehler gnadenlos aufzeigen! Je nach Stimmung und Musikmaterial hätte ich gern beide Systeme!

Von meiner Seite also eine glatte Empfehlung!

Das neue Palladium XO mit Bor-Nadelträger könnte nach meiner Einschätzung vielleicht die Vorzüge beider Systeme vereinen – muss ich unbedingt auch mal anhören!

 

Especially when it comes to pickups, I’m always curious about what can be achieved! Sure, the top cartridges have all become really expensive now. But the good news is – if you have a well-known, experienced manufacturer, you will definitely get an excellent system. I will only name the manufacturers that I have tried and heard in detail with very good results: Lyra (Atlas, Atlas Lambda SL, Etna, Etna Lambda SL), Koetsu (Urushi, Onix Platinum), My Sonic Lab (Signature Gold) , Air Tight (Coda) Audio Note/Kondo (IO) and now the Acoustical Systems Palladian. All of these pickups fulfill their task perfectly and have a high level of series consistency and quality. Of course, I have heard many more expensive pickups either in my own system or at least under meaningful conditions that I personally didn’t like. But I deliberately don’t mention these – they probably belong in the category: „didn’t fit“. And of course I’m still curious about some pickups that I haven’t heard yet but think are promising.

And all of these pickups sound different! What you like better or less is actually purely subjective and depends on your preferred music material, room, listening habits and of course the characteristics of your own system. My subsequent sound description is also based on these subjective factors and I don’t want it to be understood as “better or worse”! A week ago a brand new Acoustical Systems Palladian arrived here:

Acoustical Systems Palladian

A test report describing the system can be found here:

Acoustical Systems Palladian Test

 

The packaging is very valuable and practical. It’s a joy to unpack. Needle protection is also included – in a good design! The pickup body is extremely high quality and precisely manufactured. What I particularly like are the defined contact surfaces for the headshell contact. This still brings a small improvement in terms of sound, while a carelessly manufactured, not even sanded large aluminum plate, such as the DS-Audio W3, wastes potential.  The cartridge body is made from hammered titanium, which is an excellent choiceThe needle appears to be pressed precisely into the needle carrier – definitely no excessive „glue piles“. Everything looks very positive.

Because the needle protrudes clearly from the front of the housing, it is a little more “at risk”, but mechanical installation is much easier. Since a good removable needle guard is included in the scope of delivery, this is a pleasant solution for me! The mechanical installation was correspondingly easy: basic setting with the Acoustical Systems template and follow-up checks with a printed template that was created using the Template Generator. This gives me two checkpoints to be sure that no errors were made in the basic mechanical setting. After the system has been correctly adjusted mechanically, I carry out the measurement settings. Here I try to achieve the best values for channel separation and at the same time the lowest values for THD and intermodulation distortion. This also progressed quickly due to the manufacturing quality. I have already experienced systems in this price range where the optimal azimuth setting of the system required turning by more than 2°! (Not one of the systems mentioned at the beginning!). Setting the zenith angle also required only minimal corrections. By the way, I generally make this setting twice – once when installing for the first time and then after a week when the system has run in.

What did I notice during the detailed listening tests? First of all, outstanding spatial reproduction, both in width and depth. You can hear it very clearly, for example, with the Beatles – Sgt. Peppers lonely hearts club band – original pressing Parlophone. During the first piece the announcer moves from right to left and then to the middle. Every movement of the fader can be traced exactly. Also with other pieces – voices and instruments can be located precisely and sharply and are spatially precisely delimited. In this area one of the best systems I have ever heard! The next clear plus point: naturalness and realisticness of voices and instruments. Especially “timbers”, i.e. basically transient and decay, are very, very good! Female voices, saxophone and piano were very convincing!

Just as at the highest level: the macro dynamics! “Foot tapping factor” included – which means that the timing is just right! This means that some very important areas of playback are fulfilled in an exemplary manner!

In my experience so far, systems with aluminum cantilevers tend to reproduce slightly less accurately in details and micro dynamics compared to those with boron cantilevers. That is also the case here. The Lyra Atlas Lambda SL simply has a more precise and finer resolution. But that doesn’t necessarily have to be an advantage. The Atlas mercilessly shows you the drastic differences between first-class analog recordings and less good digitally mixed recordings or reissues! This difference is slightly smaller with the Palladian and makes newer recordings more enjoyable. Where the Palladian lags behind the Atlas is in the “shine” in the highs and the very fast reproduction of transients. Especially with small drums, like hanging toms, the reproduction is very realistic, in case you have the right recording.

 What you should also keep in mind: A “standard installation” of the systems, i.e. setting the geometry mechanically using a template, tracking force according to the manufacturer’s instructions, anti-skating as well, aligning the system horizontally in all axes, perhaps adjusting the VTA by ear, could lead to completely different results! I still do a meticulous metrological fine-tuning for minimum THD and intermodulation distortion – which can make huge differences!

After trying out a cartridge, I often look forward to reinstalling my original cartridge. With the Palladian I thought – I could easily run here longer!

My conclusion: The Palladium is an excellent system with many real advantages – simply for enjoying music. For my personal taste, the Lyra Atlas Lambda SL has slightly better performance, but only with excellent, purely analog records – otherwise it can quickly reveal recording errors mercilessly! Depending on my mood and music material, I would like to have both systems! So a clear recommendation from my side! In my opinion, the new palladium XO with boron cantilever could perhaps combine the advantages of both systems – I definitely have to give it a listen!

 

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