Evolution!

Ich suche ja immer wieder nach Möglichkeiten, schon vorhandene Komponenten zu verbessern. Da geht es mir erst mal darum, für mich selbst die Wiedergabe von Musik noch weiter zu optimieren, nicht darum „verkaufbare“ Produkte zu schaffen!

Wo ich in letzter Zeit Erfolge verzeichnen konnte: Wir arbeiten ja schon länger an der Optimierung der Karlson Coupler. Die letzte Variante war von der Form schon sehr gut, aber der Einfachheit halber aus Aluminium gefertigt. Nun kam der erste Prototyp aus Messing, bei sonst völlig gleicher Form. Es ging also nur darum, ob ein schwereres und härteres Material Vorteile bietet.

Da war ich selbst erstaunt, wie groß die Verbesserung war! Der ganze Hochtonbereich löst feiner auf, klingt natürlicher und stimmiger. Das hört man insbesondere bei Becken, Triangel oder Bläsern. Dabei ist bei diesem Prototyp die Oberfläche nicht ganz optimal geworden (der Bohrer fing an zu schwingen) – auch das hört man übrigens – die Räumlichkeit ist minimal schlechter, als bei der Aluminium-Version. Aber insgesamt die derzeit beste Lösung – insbesondere gegenüber weichen Materialien, wie PVC oder 3-D Druck!              

Mal wieder ein Schritt nach vorne!

Die nächste Verbesserung betraf meine Endstufen für die Bässe: Ursprünglich hatte Reinout diese ja als full-range Endstufen für sich gebaut. Da hatten wir ja vor Jahren ein hübsches Tauschgeschäft gemacht. Ich habe die Endstufen dann etwas umgebaut, um sie in mein System zu integrieren (Tausch der Heizungsversorgung, Anpassung vom Gain, Optimierung der Anodenspannung)       Wie ich ja schon in meinem Bericht vom ETF erwähnt habe, hat Xander mir Übertrager gebaut, die für den Bass Bereich optimiert sind. Ok „Bass“ hat er sehr weit ausgelegt! Die Übertrager laufen bis ca. 10 kHz völlig linear. Interessant ist, dass es keinen Anstieg vom Klirr bei niedrigen Frequenzen gibt!

Hier sieht man, daß bei dem alten Interstage Übertrager der Klirr zu niedrigeren Frequenzen ansteigt, beim neuen jedoch nicht!

Der Frequenzgang ist perfekt!

Das sind die ursprünglichen Übertrager! Bestimmt nicht schlecht, auch nach Mass handgefertigt!

Passende Trafogehäuse habe ich nicht gefunden, also habe ich sie selber gebaut: Plexiglas-Platten zugeschnitten und verklebt.  Dann mit MU-Folie verkleidet. Der Einbau war natürlich Arbeit! Zum Glück habe ich ja meine Seilwinde im Rack! Die Deckplatte der Endstufenmodule ist aus 5 mm Edelstahl – da braucht man gute Bohrer… Gestern Abend bin ich fertig geworden. Die nötige Verkabelung wurde alles in Reinsilber von AudiaZ ausgeführt.

Schon seit meiner Schulzeit habe ich eine Art Ritual: Immer, wenn ich an meiner Anlage etwas geändert habe, höre ich als ersten Funktionstest „Eagles, Hotel California“. Wenn das gut funktioniert, wird anschließend aufgeräumt und sauber gemacht. Die Platte habe ich also schon unzählige Male gehört. Wenn man da dann Neues entdeckt, Details hört, die vorher nicht aufgefallen sind, dann hat sich etwas verbessert!

Wie war nun der erste Höreindruck? Nun ich würde sagen, vergleichbar dem Umstieg von einem „normalen“ Lautsprecher zu einem mit Field-Coil Antrieb. Der Bass wurde viel präziser, schneller und realistischer. Auch besser kontrolliert. Ein ganz deutlicher Schritt nach vorne! Gerade so was wie Congas, Hänge- und Standtoms sind viel realistischer geworden. Genauso wie die Aufschlüsselung im tieferen Bereich, wenn z.B. Kick Drum und Bass gleichzeitig spielen.

Kommt noch etwas anderes hinzu: Ist der Bass präziser, „verdeckt“ er auch weniger Details im Mitteltonbereich, so dass hier auch mehr und besser zu hören ist. Das Selbe gilt auch für den Hochtonbereich: Verbessert sich dort etwas, wird auch die Wahrnehmung der Baßwiedergabe besser, besonders bei Drums, weil der Anfangsimpuls genauer übertragen wird!

Da sieht man mal wieder, was wirklich gute Übertrager machen können!!!!

Ein weiteres Potential der Verbesserung hatte ich vorher ausprobiert: Die Optimierung des Zenit Winkels bei Tonabnehmern: Man geht ja davon aus, dass die Abtastnadel richtig, also genau rechtwinklig im Nadelträger montiert ist. Ganz genau trifft dies aber leider nie zu. Damit ist bei richtiger Einstellung die Nadel zwar von der Geometrie richtig justiert, steht aber von oben gesehen unter Umständen leicht schief. Mit entsprechender Messtechnik kann man das Optimieren: Man misst die Intermodulationsverzerrungen und justiert in ganz kleinen Schritten für das Beste Ergebnis.

Hört sich einfach an? Nun wir reden hier von kleinsten Veränderungen – also unter 1/10 mm! Da braucht man sehr viel Geduld! Die Mühe habe ich mir gemacht! Hört man natürlich auch sofort!

Mit solchen Optimierungen wie beschrieben kommt man meiner Meinung nach viel weiter, als durch den häufigen Austausch von Geräten. Natürlich nur dann, wenn die Grundauswahl dem persönlichen Geschmack schon mal ganz entspricht!                                                       

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