Test von AnsuZ TTC Mains Conditioner

Ich bin ja grundsätzlich neugierig und probiere gern mal neue Dinge aus. Diesmal hatte ich von AnsuZ Audio den SparkZ TC2 Stecker mit Filterwirkung zum Probieren. Bei Dingen die ich nicht einschätzen kann, ziehe ich es vor, erst mal mir die Wirkung unvoreingenommen anzuhören. Ist bei mir gar nicht so einfach, da meine Netzversorgung ja recht aufwändig gefiltert ist und auch die Geräte gegenseitig durch Störschutztrafos und Filter entkoppelt sind.

Ich habe dann den SparkZ TC2 in einen Unterverteiler gesteckt und mit und ohne im Vergleich gehört. Eine Veränderung war auf jeden Fall hörbar: Bei neueren, „mainstream“ gefertigten Platten, z.B Lady Gaga, die digital abgemischt waren, klang es insgesamt etwas frischer und detailreicher. Bei älteren rein analog gefertigten Platten ging etwas Räumlichkeit und Natürlichkeit verloren, es klang etwas härter und spitzer.

Die Unterschiede sind hörbar aber nicht gerade weltbewegend groß.

Dann war es Zeit das unter technischen Aspekten zu untersuchen:

Zuerst nahm ich das Störspektrum auf dem Netzt auf. Damit ich auch einen definierten Störer hatte, schloss ich einen Flachbildschirm, natürlich mit Schaltnetzteil an. Die Störspitzen vom Schaltnetzteil und der Bildfrequent sind deutlich sichtbar. Das ist die untere Trace:

Dann Schloss ich den AnsuZ TTC parallel dazu an. Wie man sieht produziert er ein Noise Spektrum bis ca. 50 kHz. Dieses Spektrum fällt linear ab, ist also vermutlich auf ein Rechtecksignal zurück zu führen.

Schnelle Screenshots zeigten auch einen gesweepten Träger. Also klarer Fall von Noise Dithering. Man versucht also durch Überlagerung von Noise einzelne Störträger weniger auffällig hörbar zu machen. Ich will das mal an einem bildhaften Beispiel beschreiben: Sitzt man in einem sonst ruhigen Raum mit einen tropfenden Wasserhahn kann das schon nerven. Macht man nun das Fenster auf und es weht eine leichte Brise, so übertönt das Rauschen das störende Tropfgeräusch etwas und dieses ist weniger nervig…

Wie wird das in dem SparkZ TTC technisch umgesetzt: Eigentlich ganz simple: Erst eine kleine Sicherung, dann Einweggleichrichtung mit Diode und kleinem Kondensator. Dahinter noch ein Spannungsregler. Kernstück ist das 8-beinige IC – ein kleiner Mikroprozessor aus dem das gesweepte Rechtecksignal rauskommt. Die insegesamt 6 „Tesla-Spulen“ sind nur einseitig angeschlossen, stellen also eher Antennen dar. Mit diesen wird die gewollte Störung ins Netzt eingekoppelt. Eigentlich ganz simpel.

Ich mache sowas bei mir auch, allerdings mit kommerziellen Rauschgeneratoren, wie z.B. dem Rohde & Schwarz SUF 2. Diese sind viel linearer und in Pegel und Bandbreite regelbar!

Hier der Screen-shot von einem so erzeugten Rauschen.

Als nächstes hat mich interessiert, ob das Noise Dithering des SparkZ TTC auch im Audio Signal nachweisbar ist. Als Prüfling nahm ich einen recht brauchbaren DA-Wandler, den ich mal vor einigen Jahren gebaut habe. Frequenzgang und Klirrfaktor haben sich überhaupt nicht verändert.

Eine geringe Abweichung gab es beim Noisefloor des FFT Spektrums: Hier hat man insgesamt 4 Traces: Gelb und hellblau = Spektrum ohne AnsuZ TTC, grün und rot = Spektrum mit AnsuZ TTC.

Überall wo gelb und hellblau oben sichtbar sind, hat der Stecker den Noisefloor abgesenkt…Ok nicht viel aber immerhin messbar.

Das selbe habe ich mit einem Signal für Intermodulationsmessungen gemacht. Hier sind die rote und grüne Trace mit AnsuZ TTC – Ergebnis teilweise etwas mehr, teilweise etwas weniger…

Interessant in dem Zusammenhang: Wir können also Dinge recht gut hören, die auch bei moderner Audio-Messtechnik in der Nähe der Messgrenze liegen!

Auf jeden Fall ein interessanter technischer Ansatz. Mit € 1000.- Vk aber doch recht teuer…

 

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