Ein sehr schöner Plattenspielermotor

Diesmal hatte ich hier einen schönen Plattenspielermotor zum Testen:

Den großen Motor von Mag_Audio Mag Audio

Im Vertrieb von Live Act Audio unter dem Namen Levar: Live Act Audio

 

Hier handelt es sich um ein ausgefeiltes Design rund um einen 30 W DC-Motor. Mit dem vorhandenen Sensor misst der Motor sich automatisch auf den verwendeten Plattenteller ein.

Hierzu braucht man nur einen reflektierenden Punkt  (z.B. simple Alu-Küchenfolie) auf einem nicht reflektierenden Hintergrund.

Bei mir ging das ganz einfach: Ich habe unten am Plattenteller einen Keilriemen aus dem Autozubehör aufgespannt, um mögliche Resonanzen des Tellers zu beruhigen. Ist übrigens ganz einfach zu machen: Einen gezahnten Keilriemen nehmen der etwas größer als der Plattenteller ist. Einmal durchschneiden. Dann den Umfang des Plattentellers genau ausmessen und die zwei freien Enden des Keilriemens übereinanderlegen, damit man gleiche Schnittkanten hat. Früher gab es auch Schablonen zum geraden Zusägen von Bilderrahmen – so etwas geht auch. Dann mit Schwanheimer Industriekleber die beiden Enden bündig zusammenkleben. Wenn man genau gearbeitet hat, sitzt der Riemen straff auf dem Plattenteller und bedämpft diesen. Wer das nicht machen möchte kann auch einfach einen Streifen mattschwarzes Gewebeband rund um den Plattenteller kleben und darauf den Alu Punkt anbringen. Der Sensor sollte einen Abstand von ca. 1mm – 1,5 mm zum Alu Punkt haben. Ich habe den Sensor provisorisch mit Knetgummi entsprechend befestigt.

Dann startet man den Motor, bis die Anzeige „33“ kontinuierlich leuchtet. Ca. nochmal eine Minute warten, dass alles stabil läuft. Als Nächstes drückt man die Taste „Set“, woraufhin alle Tasten leuchten. Ist der Messvorgang abgeschlossen, erlöschen diese und nur noch „set“ leuchtet. Einmal drücken und schon sind die Daten für den verwendeten Plattenteller dauerhaft gespeichert. Geht natürlich auch für 45 RPM ! In der Testphase hier war ein nachjustieren nicht nötig.

Dies sind die Anschluss-Stecker gut gemacht un verwechselungssicher. Als Gegenstücke wird das Sensor-Kabel mit Sensor und das DC-Kabel mit Hohlstecker mitgeliefert.

Der Motor steht auf justerbaren Spikes auf mitgelieferten Spike Untersetzern, die zusätzlich entkoppeln.

Die Spikes sind einfach mit einem Imbusschlüssel von oben justierbar. Überall gut durchdachte und umgesetzte Lösungen!

Das ist eine richtig schöne, universell einsetzbare Lösung!

Rein messtechnisch gab es an dem Motor nichts zu bemängeln – überall sehr gute Werte.

Als Zubehör gibt es noch zwei Umlenkrollen, die für eine bessere Umschließung des Pullys sorgen und damit mehr Konstanz und Drehmoment liefern! Auch eine gut gemachte Lösung!

Meinen gut 50 kg schweren Teller beherrschte der Motor problemlos. Hochlaufen ohne „Anschubsen“. Hierzu ist zu bemerken, dass der Motor mit voller Leistung läuft, bis die Nenndrehzahl erreicht ist und dann die Leistung reduziert um die Drehzahl aufrecht zu halten. Der Motor wird mit 12 V DC betrieben. Ich habe dafür ein Labornetzteil verwendet, was alles völlig problemlos funktionierte.

Was bei dem Motor richtig gut ist, ist die Gleichlaufkonstanz und fehlender Kurzzeit-Jitter. Das macht sich in einer besseren Wiedergabe der Räumlichkeit bemerkbar! Im Grunde sollte man einen Motor ja nicht „hören“ ! Hören tut man nur die vom Motor verursachten Störungen – in diesem Fall eben keine!

Eine insgesamt schöne Lösung, technisch und optisch sehr gut umgesetzt!

Für wen kommt dieser Motor in Frage?

Nun zuerst mal für Laufwerke mit sehr kleinen, nicht, oder schlecht geregelten Motoren. Was mir da spontan einfällt: Clearaudio Innovation und ähnliche Laufwerke. Hier hat man noch zusätzlich den Vorteil, dass der Motor separat steht und damit besser vom Laufwerk entkoppelt ist.  Platine Verdier in diversen Erscheinungsformen wäre auch ein guter Kandidat, genauso wie Die Micro Seiki RX 5000/ RX 8000. Die Reihe lässt sich bestimmt noch länger fortsetzen. Auch diverse Eigenbauten würden natürlich profitieren!

Wo der Motor nicht funktioniert ist bei Plattenspielern mit sehr hoher innerer Lagerreibung – da erreicht der Motor nicht den gewünschten Betriebszustand.

Wie man das einfach ausprobiert: Ohne aufgelegten Tonabnehmer Plattenteller von Hand etwa auf die gewünschte Drehzahl bringen. Läuft er dann bis zum Stillstand ca. 60 Sekunden oder länger ist alles in Ordnung!

So was nenne ich einen gelungenen Zubehörartikel, der einen zu vernünftigem Preis weiterbringt!

Der Hersteller ist übrigens ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Aufgrund meines Aufbaus benötigte ich ja einen Sockel, damit der Motor hoch genug steht –  Der wurde mir gleich mitgeliefert!

Vorblidlich!

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